"Es geht nicht darum, dass dieser Ansatz der Person Macht verleiht; er nimmt sie ihr niemals weg." (Carl R. Rogers)

Aus-, Fort- und Weiterbildung

Die aktuellen Termin erfragen Sie bitte unter: gabriele.hasler@aon.at.

Alle Seminare sind im Sinne der Aus-, Fort- und Weiterbildungsrichtlinien des BMfG.

Give Peace a New Chance

Aus der Reihe "Person & Gesellschaft"

"The Rust Workshop." 3tägiger Encounter

28.03.-30.03.2023 in Rust am Neusiedlersee

Back to the roots: In seinen letzten Lebensjahren interessierte sich Carl Rogers zunehmend für soziale Fragen und vor allem für Friedenspolitik. Er engagierte sich in unterschiedlichen Konflikten, religiösen und politischen. 1985 initiierte Carl Rogers einen 4-tägigen Workshop in Rust am Neusiedlersee für 50 hochrangige Politiker, Menschen aus 17 Ländern mit unterschiedlichen, oft gegensätzlichen, politischen Weltanschauungen und Haltungen. Sie sollten in einer personzentrierten Atmosphäre, im Dialog von Person zu Person Verständnis füreinander entwickeln. Carl Rogers ging davon aus, dass Begegnungen unter solchen Bedingungen ein wesentlicher Eckpfeiler von Friedenspolitik sind – gegenseitige Wertschätzung, Empathie und Echtheit in der Kommunikation ermöglichen Friedensprozesse und Persönlichkeitsentwicklung.

Wir wollen In der Tradition von Carl Rogers einen Encounter in (vermutl. ebendiesem) Hotel in Rust ermöglichen und gemeinsam an einem solchen Friedensprozess mitwirken.
Eine der großen Herausforderungen unserer Tage ist Spaltungen zu überwinden, Konflikte konstruktiv auszutragen, zu sozialem Frieden beizutragen, durch Anerkennung der Differenz und echten Dialog. Denn Friede ist kein Zustand, sondern ein ständiger Prozess.
Die Themen von Vielfalt begegnen uns in allen gesellschaftlichen Bereichen, soziale Verantwortung ist heute überall gefragt.

In der Tradition von Carl Rogers stehend möchten wir mit diesem Seminar alle Menschen/Personen ansprechen, die auf der Suche nach einer Antwort auf diese Herausforderungen sind und diese Form des Miteinander erproben oder weiter erforschen und erleben wollen.

"It is not that this approach gives power to the person; it never takes it away." (Carl Rogers, 1977)

Modern Times - Soziale Beschleunigung und Psychotherapie

Leiterin: Gabriele Hasler, MSc

"Ich bin nämlich ganz anders, aber
ich komme nur so selten dazu."

(Ö. v. Horváth)

Der moderne Mensch erlebt eine Beschleunigung und Verdichtung der Alltagswelt. Beides trägt zu einem Grundgefühl, getrieben zu sein, bei. Wir spüren den Erwartungsdruck ein unternehmerisches Selbst zu sein, das mit klugem Ressourceneinsatz optimal organisiert werden muss. Wir fühlen uns verantwortlich für unsere Gesundheit, unseren (lebenslangen) Wissenserwerb wie für unser Scheitern. Eine Deregulierung der Rollenschemata und Enttraditionalisierung in fast allen Lebensbereichen führen zu mehr Verantwortung für den eigenen Lebensweg. Die Motivation allzeit fit, flexibel und mobil zu sein, wird von der Angst gesteuert, sonst nicht mehr dazu zu gehören. Menschen sind bereit, sich Bedingungen anzupassen, die ihnen nicht guttun. Am Studientag "Modern Times" beschäftigen wir uns mit den Implikationen dieser gesellschaftlichen Veränderungen für die Psychotherapie und mit den Folgen und Auswirkungen auf die Arbeit von Psychotherapeut:innen und Berater:innen.

Besser, fitter, leistungsfähiger, schöner, ...? Selbstoptimierung vor, während und nach der Coronakrise

Leiterin: Gabriele Hasler, MSc

Das Bemühen um Optimierung des Alltags gehört zu den grundlegenden Prinzipien gegenwärtiger westlicher Gesellschaften. Der strukturelle Zwang, die ökonomischen und administrativen Abläufe beständig zu perfektionieren und in ihrer Effizienz zu steigern, bleibt jedoch nicht ohne Konsequenzen für die individuelle Lebensführung (King&Gerisch&Rosa, 2019). Somit bleibt es auch nicht ohne Konsequenzen für die psychische Gesundheit unserer Klient:innen.

Wir beschäftigen uns in diesem Seminar damit, wie sich gesellschaftliche Wettbewerbs- und Anerkennungsstrukturen auf das Individuum auswirken, vor, während und nach? der Coronakrise und wie wir diesen Phänomenen personzentriert begegnen können.

Gender Matters - Gendersensibilität und Genderkompetenz in Personzentrierter Psychotherapie und Beratung: Theorie, Selbsterfahrung, Supervision

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

Zu den Bedeutungen von "sex" und "gender" bis zu „doing gender“: In diesem Seminar wird sowohl ein Überblick über klassische und aktuelle Theorien der Geschlechterforschung angeboten als auch die lustvolle Beschäftigung mit der eigenen Rolle/ Identität im Hinblick auf die Themenstellung ermöglicht. Dabei soll die Bedeutung der Geschlechterverhältnisse für die Personzentrierte Psychotherapie herausgearbeitet werden. Ziel ist es, eine Sensibilisierung für Geschlechterkonstellationen in der Therapiesituation zu entwickeln. Ausgegangen wird dabei von den Erfahrungen der Teilnehmer:innen.

Depression und Geschlecht

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

"Die Depression ist gleich einer Dame in Schwarz. Tritt sie auf,
so weise sie nicht weg, sondern bitte sie als Gast zu Tisch und höre, was sie zu sagen hat."

(C. G. Jung)

Die Depression ist eine schwere seelische Erkrankung, die Menschen bis zum Suizid treiben kann. Sie wird bei Frauen mehr als doppelt so häufig diagnostiziert wie bei Männern – doch ist die Depression wirklich „weiblich“? Oder ist die Erkrankung bei Männern vielleicht unterdiagnostiziert oder äußert sie sich anders? Körperliche und psychische Erkrankungen werden nicht nur durch die biologische Geschlechtszugehörigkeit über genetische und hormonelle Faktoren beeinflusst, sondern auch durch die soziale Geschlechterrolle, über gesellschaftliche Konstruktionen von Weiblichkeit und Männlichkeit. Die bisherige Befundlage zur Depression bestätigt, wie wichtig eine geschlechtersensible Perspektive in Forschung und Praxis ist.

Diagnose und Geschlecht

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

Geschlecht wird bei Diagnosen wirksam. Körperliche und psychische Erkrankungen werden nicht nur durch die biologische Geschlechterzugehörigkeit über genetische und hormonelle Faktoren beeinflusst, sondern auch durch die soziale Geschlechterrolle, über gesellschaftliche Konstruktionen von Weiblichkeit und Männlichkeit. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit folgenden Fragen:

  • Sind Störungsbilder durch Genderannahmen geprägt?
  • Bestimmt das Geschlecht der/des Therapeutin/en die Diagnose mit?
  • Gibt es frauen- und männertypischen Diagnosen?

Gewalt und Gewalterleben - Eine systematische Betrachtung von Gewalt, Gewaltursachen und Auswirkungen von Gewalt auf uns, unsere Klient:innen und die Gesellschaft

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

Gewalterleben ist ein zentraler Risikofaktor für die Gesundheit von Menschen. Gewalterfahrungen sind häufig und rufen bei Betroffenen psychische, (psycho)somatische Probleme und Langzeitfolgen hervor, sie können einen Krankheitsverlauf negativ beeinflussen und zu posttraumatischer Belastungsstörung oder Chronifizierung von Schmerzen führen. In dieser Lehrveranstaltung sollen verschiedene Aspekte wie z.B. (gesellschaftliche) Machtverhältnisse, Gewaltformen, Gender usw. beleuchtet werden. Ziel des Seminars ist, eine Sensibilisierung für strukturelle und personale Gewalt, sowie für das eigene Handeln zu erreichen. Anhand der gemeinsamen Auseinandersetzung mit dem Thema sollen Schlussfolgerungen für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung gezogen werden. Ausgegangen wird dabei von den Erfahrungen der Teilnehmer:innen.

Begegnungen - Kann der Personzentrierte Ansatz auf die Frage, wie und mit welchen Werten wir in Zukunft zusammenleben wollen, Antwort geben?

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

"Einem Menschen begegnen heißt, von einem Rätsel wachgehalten werden." (Levinas)

Was bedeutet Begegnung? Wie findet Begegnung statt? Was bedeutet Personzentrierte Psychotherapie als "Kunst der Begegnung"? Wie kann die personzentrierte Haltung ein unabhängiges und emanzipiertes Leben und Arbeiten fördern? In diesem Seminar möchten wir Fragen wie diesen gemeinsam nachgehen. Ausgegangen wird von den eigenen Erfahrungen und eingebrachten Fallgeschichten.

Der lange Schatten des Krieges - Transgenerationale Weitergabe von Kriegserlebnissen, Theorie, Selbsterfahrung, Supervision

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

Gefühle der Heimatlosigkeit oder des Getriebenseins, der Orientierungslosigkeit, von Angst und Verzweiflung, aber auch Depressionen, Anpassungs- sowie Bindungsstörungen können (Langzeit) - Folgen von Zerstörungs-, Verlust-, Flucht- und Mangelerfahrungen aus der Zeit des 2. Weltkrieges oder aktueller Kriegsgeschehnisse sein, die sich über Generationen ausgewirkt haben und immer noch auswirken. Menschen, die nach 1945 geboren wurden, haben fast immer Eltern oder Großeltern, die in ihrer Kindheit traumatisierende Kriegserlebnisse machen mussten. In der Nachkriegszeit waren Erwachsene dann einerseits mit dem eigenen Leid und ihren schrecklichen Erfahrungen beschäftigt, andererseits hofften sie, dass die Kinder schnell vergessen würden oder nichts davon „mitbekommen“ hätten. Sprachlosigkeit und emotionale Unerreichbarkeit waren die unsichtbaren Kriegsfolgen, die das Lebensgefühl der Nachkommen präg(t)en. So wirken diese Familiengeschichten lange nach und können auch noch die Kinder und Enkel der Kriegskinder in ihrer Lebensqualität einschränken. Das Wissen um sowie die kritische Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen ist daher von großer Bedeutung in der personzentrierten Arbeit. Wir werden uns in diesem Seminar exemplarisch mit den eigenen Familiengeschichten auseinandersetzen und Zusammenhänge zwischen den spezifischen Erlebnissen der Kriegsgenerationen und der eigenen heutigen Lebenshaltung hinterfragen.

Dem Schmerz begegnen - Personzentriertes Arbeiten mit Klient:innen, die unter chronischen Schmerzen leiden

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

Homer nannte den Schmerz den "bellenden Wächter der Gesundheit" und tatsächlich ist Schmerz ein Warnsystem des Körpers und der Seele.

Wie wir ihn empfinden, muss als komplexe Wechselwirkungen zwischen biologischen, psychischen und sozialen Faktoren verstanden werden (biopsychosoziales Schmerzkonzept).

Wie wir speziell chronischem Schmerz begegnen, unterliegt ebenso komplexen Verarbeitungs- und Bewertungsprozessen. Ausgehend von Fallbeispielen werden wir uns in Theorie und Praxis mit diesen Mustern auseinandersetzen.

Das Ziel dieses Seminars ist es, chronisches Schmerzerleben und den Umgang damit zu verstehen, um betroffene KlientInnen dabei zu unterstützen, ihre Handlungsmöglichkeiten zu erweitern und Selbstwirksamkeit wieder zu erleben.

Sprache und Psychotherapie - Selbsterfahrung und Supervision zum Thema Sprache aus personzentrierter Sicht

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

"Mit Sprache schaffen wir
unseren Lebenszusammenhang,
unsere Wirklichkeit,
unsere Sicht der Welt ...
Sprechen ist soziales Handeln."

(Trömel-Plötz)

Menschen kommunizieren zu einem großen Teil verbal und sind auf positive sprachliche Beachtung angewiesen. Das gilt ganz besonders für die psychotherapeutische Beziehung, in der Klient:innen ihrem inneren Selbst, ihrer Lebenswelt, ihren Sichtweisen, ihrer persönlichen Wirklichkeit mittels sprachlicher Mittel Ausdruck verleihen und so mit uns in einen Dialog treten. Sprache dient nicht nur unserer Verständigung. Sie vermittelt Werte und Normen. Sie ist eine Abbildung der Wirklichkeit, sie schafft aber auch gleichzeitig Wirklichkeiten. Anhand der gemeinsamen Auseinandersetzung mit dem Thema soll Sprachsensibilität entwickelt werden und Schlussfolgerungen für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung gezogen werden. Ausgegangen wird dabei von den Erfahrungen der Teilnehmer:innen.

Persönlichkeitsentwicklung - der Schlüssel zu einem unabhängigen und emanzipierten Leben und Arbeiten

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

"the curious paradox is that when I accept myself as I am, then I change."
(Carl R. Rogers, 1961)

Was bedeutet Persönlichkeitsentwicklung? Wie kann ich mein Selbstbild besser verstehen? Wie kann die personzentrierte Haltung ein unabhängiges und emanzipiertes Leben und Arbeiten fördern? In diesem Seminar möchten wir Fragen wie diesen gemeinsam nachgehen. Ausgegangen wird von den eigenen Erfahrungen und eingebrachten Fallgeschichten.

MAMA MIA! Kurzworkshop (6 Stunden) für Selbsterfahrung und Theoriebildung zum Thema Mutter(rolle) aus personzentrierter Sicht

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

Die Vollzeitmutter. Die Rabenmutter. Die perfekte Mutter. Die überfürsorgliche Mutter. Die Vorzeigemutter. Die böse (Stief-) Mutter. Die ausreichend gute Mutter? Die allmächtige Mutter. Die schmerzensreiche Mutter. Die geborene Mutter. Die Leihmutter. Die Übermutter. Die schuldige Mutter. Mutter Natur. Mutter-Heilige-Hure.
Kaum ein anderes Thema ruft so starke Emotionen hervor! Die Gestaltungen und Definitionen der Mutterrolle waren von jeher von zentralem Interesse. Sie erschöpfen/erschöpften sich nicht nur in der "biologisch definierten" und "sozialen" Mutter, die Mutter wird auch zu einem Bedeutungskomplex, der die Verortung der Frau in der Gesellschaft wesentlich mitbestimmt.
Wir wollen einen kritischen Diskussionsprozess zu derartigen Mutter-Mythen und Klischees anregen und an der Frage arbeiten: Wie kann eine personzentrierte Sichtweise zur Person Mutter aussehen?

Macht und Psychotherapie

Aus der Reihe "Person & Gesellschaft"

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

"Das Individuum ist also nicht das Gegenüber der Macht;
es ist, wie ich glaube, eine seiner ersten Wirkungen"

(M. Foucault)

Psychotherapie ist ein Heilberuf, der nicht jenseits der aktuellen Machtverhältnisse zu sehen ist. Sie beansprucht eine soziokulturelle Deutungsmacht für sich und es gibt kaum ein Thema, zu dem sie nichts zu sagen hätte. An diesem Studientag setzen wir uns kritisch damit auseinander, wie wir unser psychosoziales Handeln als Psychotherapeut:innen und Berater:innen in einen größeren gesellschaftlichen Kontext stellen können.

"Aber ich doch nicht!" – Rassismus in uns.

Aus der Reihe "Person & Gesellschaft"

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

Rassistisch sind, wenn man uns Glauben schenken darf, immer nur die Anderen. Dass sich rechtsextremes, rassistisches und demokratiefeindliches Gedankengut aber quer durch die Gesellschaft zieht, belegen Studien eindeutig. Wir gehen in diesem Seminar der Frage nach, wie Rassismus entsteht, wie er sich in Alltagsituationen anfühlt und was das alles mit uns zu tun hat.

"Es gibt keine Freiheit ohne gegenseitiges Verständnis."
Albert Camus

Aus der Reihe "Person & Gesellschaft"

Leiterinnen: Gabriele Hasler, MSc und Mag.a Karin Macke

Was ist Freiheit? Wie ist Freiheit? Wo ist Freiheit? Wo kommt Freiheit zur Entfaltung? Wie geschieht Freiheit? Nützen wir nur einen Teil des Freiheitspotentials, das wir tatsächlich haben? Die Freiheit sich selbst bestimmen zu können, hat auch seinen Preis. Neben der Verantwortung für das eignen Tun gibt es in der Moderne den Auftrag zur Selbstoptimierung. Wie können wir in Freiheit leben, wenn viel von uns verlangt wird? Wie können wir in der Therapie Lust auf Freiheit wecken? Das personzentrierte Menschenbild gibt uns viele Antworten auf diese Fragen. In diesem Seminar wollen wir aber auch durch Dialog Verständnis für unseren eigenen Freiheitsbegriff und den Freiheitsbegriff Anderer entwickeln.